09.07.2010

Gewinner des Schreibwettbewerbs stehen fest: „Ein großer Traum geht in Erfüllung“

Die 23-jährige Anne Fromm aus Erfurt erzählt über das Mädchen Clara, das an einem Menschenrechtsbeobachtungsprogramm in Südmexiko teilnimmt. Und gewinnt so den ersten Preis des großen Schreibwettbewerbs von der UN-Millenniumkampagne und jetzt.de. Im September wird Anne nach New York reisen, um als jetzt.de-Korrespondentin vom Weltarmutsgipfel zu berichten. Die Redaktion der UN-Kampagne telefonierte vorab mit der Soziologiestudentin, die gerade ein Praktikum in Melbourne absolviert.


Anne Fromm aus Erfurt

Herzlichen Glückwunsch zum ersten Preis! Du schreibst in deinem Gewinnerbeitrag über das Mädchen Clara, das in ihren Semesterferien nach Südmexiko fliegt. Clara arbeitet als Menschenrechtsbeobachterin in der Region Chiapas, wo die mexikanische Regierung die indigene Bevölkerung unterdrückt und mit Waffen bekämpft. Gibt es Clara wirklich?

Eine Freundin von mir wollte eigentlich bei der Menschenrechtsorganisation Fray Bartolomé de las Casas (Freyba) einen Freiwilligendienst absolvieren. Obwohl sie sich letztendlich doch dagegen entschieden hat, ist sie in Mexiko gebliebe, wo ich sie besucht habe.  Wir haben eine Woche in den Unterkünften von Freyba gewohnt. Dabei habe ich das Mädchen Clara kennen gelernt, die mir von ihren Eindrücken und Erlebnissen als Menschenrechtsbeobachterin berichtet hat. Das hat mich tief bewegt. Denn die Arbeit als Menschenrechtsbeobachter ist dort wirklich nicht ungefährlich und verlangt hohen persönlichen Einsatz. Zudem gab es 2006 einen Wahlbetrug bei den Präsidentschaftswahlen: Das ganz Land war politisch sehr aufgeheizt.

Wie hast Du von dem Wettbewerb erfahren?

Ich habe den Aufruf erst einen Tag vor dem Einsendeschluss auf der Webseite von jetzt.de gelesen. Zurzeit mache ich ein Praktikum am Goethe-Institut in Melbourne und war nach meinem Feierabend eigentlich mit Freunden verabredet. Da ich aber unbedingt an dem Wettbewerb teilnehmen wollte, habe ich meine Verabredung abgesagt und die Nacht zum Schreiben genutzt. Als ich fertig war, habe ich den Beitrag meiner Mutter geschickt. Sie war nicht hundertprozentig von meiner Geschichte überzeugt, was mich natürlich verunsichert hat. Dass ich jetzt doch gewonnen habe, freut mich umso mehr!

Warum hast Du dich so ins Zeug gelegt, um rechtzeitig an dem Wettbewerb teilnehmen zu können?

Seit ich denken kann, möchte ich beruflich schreiben. Zudem bin ich politisch sehr interessiert und die UN ist der Ort der Weltpolitik schlechthin. Mich hat also auch der Preis des Wettbewerbs gelockt! In das Gebäude der Vereinten Nationen reinzukommen, zu sehen wie wichtige Beschlüsse gefasst und Verhandlungen geführt werden, finde ich richtig spannend. Vielleicht klingt es kitschig, aber damit wird ein großer Traum von mir erfüllt!

Im September wirst Du als jetzt.de-Korrespondentin nach New York fliegen, um vom Weltarmutsgipfel zu berichten. Was erwartest Du von Deinem Aufenthalt?

Die Themen, die auf dem Weltarmutsgipfel im September in New York besprochen werden, erfordern großen Einsatz von den Staatschefs. Ich bin gespannt, was für stichfeste Aktionen und Programme festgelegt werden. Was wir meiner Meinung nach in New York brauchen, ist wirkliches Engagement für die Ärmsten und keine neuen, leeren Lippenbekenntnisse. Ich freue mich außerdem darauf, einen Einblick in die Pressearbeit vor Ort zu bekommen. Wie werden Pressekonferenzen aufgebaut und welche Journalisten sind vor Ort? Das werde ich alles im September erfahren!

 

Vielen Dank für das Gespräch, Anne! Wir sind gespannt auf deinen Bericht aus New York.


Relevante Informationen: