22.11.2010

Bonn Symposium 2010: Neue Energiequellen – neue Konflikte?

Wie kann der globale Wandel zu einer karbonreduzierten Energieversorgung gestaltet werden? Wie soll die Versorgung mit neuen Energieressourcen künftig regional und global reguliert werden? Dies sind Schlüsselfragen für die Erhaltung unser aller Lebensgrundlagen und die Art des Wirtschaftens – global, national und lokal.


Der Weg zu nachhaltiger Entwicklung führt über einen sparsameren Umgang mit Energie und den Ausbau der Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen. Von der Bio-, Solar- und Windenergie über Wasserkraft bis hin zur Geothermie gibt es vielfältige Technologien zur Nutzung und Gewinnung erneuerbarer Energie, deren gestiegene Bedeutung die Gründung der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) verdeutlicht. 

Doch die technische Machbarkeit ist nur ein Aspekt der künftigen Energieversorgung. Die Erschließung neuer und erneuerbarer Energiequellen erfordert auch Interessensausgleich und politische Regulierung. Aus neuen Abhängigkeiten könnte die Notwendigkeit zur trans- nationalen Kooperation erwachsen. So stellt sich bei überregionalen Großprojekten die Frage, wie Verteilungs- und Zugangsgerechtigkeit gestaltet und reguliert werden kann. 

Aber auch alte Gegensätze können sich hinsichtlich fairer und ökologisch sauberer Entwicklungsbedingungen neu stellen. Was als Biokraftstoff einerseits das grüne Gewissen beruhigt, kann andernorts wertvolles Anbauland für Nahrungsmittel entziehen. Was als erneuerbare Energiequelle einerseits subventioniert wird, ist andernorts eine zu teure Technologie und daher eine unwirtschaftliche Ressource. Kritische Stimmen aus Entwicklungs- und Schwellenländern vermuten hinter Auflagen zur Emissionsreduktion schon neuerliche Hürden, die die alten Industrieländer auf dem Weg zu einer fairen Weltwirtschaft aufstellen wollen.

Droht daher eine neue Kluft zwischen armen und reichen Ländern, diesmal im Zugang zu sauberer Energie, mithin ein Renewables Gap? 

Das Bonn Symposium 2010 „Neue Energiequellen – neue Konflikte?“ am 01./02. Dezember 2010 fragt daher nach Regeln und Strategien für eine faire und nachhaltige Energieversorgung.  

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